Kompass – AntiRa – Newsletter Nr. 64 – November 2017

+++ 4./5.11. in Berlin: Nachbereitung und Perspektiven von We`ll Come United +++ 10.-12.11. in Berlin: Treffen der Transnational Social Strike Platform +++ 10.11.-26.11. in Göttingen: Wanderausstellung „Yallah!? Über die Balkanroute“ +++ 13./14.11. in Tübingen und Frankfurt: Film „Stop the boats“ +++ 24.-26.11. in Augsburg: „Inside Europe - Kirchenasyl vernetzt“ +++ Widerstand gegen Afghanistan-Abschiebungen +++ Röszke11: Solidarität mit Ahmed +++ Ägäis: „Open the islands“ and Memorial von w2eu +++ Tunesien: Harragas sind wieder da +++ 3 Jahre Alarm Phone: In Solidarität mit MigrantInnen auf See +++ Seenotrettungsorganisationen fordern Richtungswechsel +++ Spanien/Marokko: Juristischer Erfolg in Strasbourg gegen Push-Backs +++ 4 Jahre NSU-Prozeß - Kein Schlussstrich +++ Rückblicke: Konferenz Women in Exile in Berlin; Konferenz zu Migration, Entwicklung, Ökologischer Krise in Leipzig; Netzwerktreffen zu Kirchenasyl in Münster+++

Liebe Freundinnen und Freunde!

Kontinuität und Vielfalt - einmal mehr spiegelt sich in diesem Newsletter das ganze Spektrum migrantischer, antirassis­tischer Initiativen und Alltagskämpfe. An den Außengrenzen von der erstaunlichen Wiederkehr der Harragas aus Tunesien über Unterstützungsaktionen und Gedenken in der Ägäis bis zum juristischen Erfolg gegen die Push-Backs an der marokkanisch-spanischen Grenze. Und von der Solidarität mit Ahmed/Rösz­ke11 über den Start der Wanderausstel­lung zur Balkanroute bis zur beeindruckenden neuen Broschüre zu drei Jahren Watch The Med Alarm Phone. Für den Widerstand gegen die inneren Grenzen und insbesondere gegen Abschiebungen stehen die anhaltenden Proteste gegen den erneuten Afghanistan Charter sowie die Netzwerktreffen zum Kirchenasyl. Die starke Beteiligung von Geflüchteten an der Konferenz Anfang Oktober in Leipzig bringt ein gewachsenes Interesse zum Ausdruck, gemeinsam Fluchthintergründe zu thematisieren und in globale Herrschaftsverhältnisse einzu­ordnen. Und das Plattformtreffen des Transnationalen Sozialen Streiks dem­nächst in Berlin steht u.a. für den Anspruch, migrantischen Widerstand im Kontext der Kämpfe gegen Prekarisierung und Ausbeutung zu verorten sowie Verbindungen zwischen verschiedenen Streik- und Aneignungsbewegungen herzustellen.

Kontinuität und Vielfalt - es bleibt eine zentrale Herausforderung der AntiRa-Bewegung, die unterschiedlichen Ansätze der Selbstorganisierung und Unterstüt­zung, der Kämpfe um Bewegungsfreiheit und gleiche soziale Rechte immer wieder auch in gemeinsamen, übergreifenden Mobilisierungen sichtbar zu machen. Mit „We`ll Come United“ ist dies im September diesen Jahres in sehr beeindruckender Weise gelungen, jetzt Anfang November findet das erste bundesweite Folgetreffen statt, nicht zuletzt um über konkrete Perspektiven für 2018 zu beraten. Im aktuellen Newsletter von http://www.welcome-united.org wird treffend formuliert: „Deswegen glauben wir: Wir müssen wieder zusammenkom­men. Und wir sollten dabei an das anknüpfen, was unsere Parade zu einem so hoffnungsvollen Tag gemacht hat: Das Bild einer anderen Gesellschaft, der offenen Vielfalt und der Solidarität muss eine Wirklichkeit sein, die man sehen und anfassen kann. Nur so werden wir den Regierenden und den Nazis etwas entgegensetzen können, anstatt Ihnen hinterher zu laufen. Umso wichtiger, dass der 16.9. vor allem eins gezeigt hat: Wir sind nicht nur in der Lage aus den verschiedenen Communities und den verschiedenen Teilen antirassistischer Bewegung politisch in Erscheinung zu treten. Wir tun es auch mit Stärke und großem Selbstbewusstsein. Wir haben nicht vergessen, dass es manchmal ganz schnell gehen kann, dass der Wind sich dreht und neue Dynamiken in Gang kommen.“

In diesem Sinne solidarische Grüße von der Kompass-Crew