Kompass-newsletter Nr. 138 - 10/2025

14. bis 18. Oktober in Rom: Aktionstage mit „Stage of Survivors“ gegen den Deal zwischen Italien und Libyen +++ 17. bis 21. Oktober in Wien: Konferenz und Demonstration gegen ICMPD +++ 21. Oktober: Prozessbeginn in Ragusa/Sizilien gegen sechs Mitglieder von Mediterranea +++ 31.10.-02.11. in Albanien: Proteste gegen Abschiebeknast +++ Videos zu 10 Jahren Sommer der Migration +++ Interview Pro Asyl: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte stoppt griechische Abschiebepläne +++ Report Migration-Control: From Hell to Hell - Sudanese Youth Criminalized in Greek Prisons +++ Central Med: Libysche Miliz beschießt Rettungsschiff Sea-Watch 5 +++ medico: Reportage über Solidarität an der polnisch-belarussischen Grenze +++ Rückblicke: Transnationale Aktionskette: Kick-Off am 4.9.; S&R-Camp; f.Lotta; UNFAIR 2.0 in Genf; WCU-Karawane +++ Ausblicke: 18.11.25 in Frankfurt: Tageskonferenz - Kommunen als Sichere Häfen; 3.12.25 in Berlin: Tageskonferenz - From Palermo to Berlin: Solidarity and Resistance against Camps, Detention and the EU Migration Pact. 

Liebe Freundinnen und Freunde,

Die transnationale Aktionskette geht in ihre zweite Häfte. Am 18. Oktober in Rom mit den Refugees in Libya. Am gleichen Wochenende in Wien gegen ICMPD. Am 21.10. in Ragusa in Solidarität mit den Angeklagten von Mediterranea. Und Ende Oktober in Albanien gegen ausgelagerte Abschiebeknäste. Genauere Informationen zu all diesen Mobilisierungen sowie erste Dokumentationen und Videos zu zehn Jahren Sommer der Migration weiterhin bei www.trans-border.net.

Starke Stimmen und starke Bilder, aber geringe Teilnahmezahlen. Soweit das Kurz-Resumee zur ersten Hälfte, die jedenfalls für die Demo zum UNHCR sowie für die Parade von We`ll Come United gilt. In Genf keine 100 Leute, in Berlin gerade mal 1000. Während die selbstorganisierten Stimmen stärker und lauter werden und Massenmobilisierungen verdient hätten, können wir zur Zeit allenfalls einige Hundert mobilisieren, aber nicht die Tausenden, die in diesen schweren Zeiten nötig wären. Entsprechend bleibt auch die mainstream-mediale Aufmerksamkeit begrenzt.  

Doch ob f.Lotta rund um Lampedusa, ob UNFAIR 2.0 in Genf oder die Karawane in Ostdeutschland: die internen Stimmungen sind kämpferisch und motivierend, die transnationalen Verbindungen lebendig und inspirierend. Entsprechend zwei Leseempfehlungen: zum Ersten das Book of Shame, das am 12. September - gleichzeitig mit einer Live-Schaltung zum Protest der Geflüchteten in Agadez - vor der Zentrale des UNHCR in Genf vorgestellt wurde, siehe https://www.refugeesinlibya.org/book-of-shame. Und zum Zweiten das Tagebuch einer jungen somalischen Aktivistin in der Tageszeitung (taz), die in neun Folgen ihre Erlebnisse während der Karawane vom 20. bis 27. September beschreibt, siehe https://taz.de/Refugee-Karawane/!t6114589/  

Wir enden das Intro mit den einleitenden Sätzen zur vielstimmigen Auftaktveranstaltung für die transnationale Aktionskette, die am 4. September online stattfand: „The Summer of Migration taught us a simple lesson: what may seem impossible, even unimaginable, may very suddenly become a powerful, unstoppable – if temporary – reality. Today, as we face dark times, at Europe’s borders, but also of course with the ongoing genocide in Gaza, these memories may appear to us as something from another time and world. It is our imagination itself that seems bordered by the violence of our dystopian present. In this context, it seems all the more important to recall the events of 2015 so as to reopen our imaginations and political horizons.“

In diesem Sinne mit solidarischen Grüßen,

die Kompass-Crew