Kompass-newsletter Nr. 130 - 12/2024+01/2025

Syrien zwischen Hoffen und Bangen +++ 14.12. in Dortmund: Demo für Gerechtigkeit für Mohamed +++ Kirchenasyl von Darmstadt bis Bremen +++ Spendenaufruf Refugees4Refugees für Schutzwohnung in Lagos +++ Albanien Deal zunächst gescheitert +++ borderline europe & Maldusa: Inhaftierung, Illegalisierung und die sogenannte GEAS-Reform in Süditalien +++ Von Mazara/Sizilien bis Frankfurt: Refugees in Libya fordern Evakuierung +++ Sea Watch: Mare Solidale - ein EU-Rettungsprogramm für das zentrale Mittelmeer +++ Verhaftungen von Menschenrechtsaktivisten in Tunesien +++ Ankunftszahlen Mittelmeerraum und Deutschland +++ Neue Zeitung von Afrique-Europe-Interact +++ Resource List Against Anti-Black Racism in Northern Africa +++ Rüstungskonzern verdient an Flüchtlingslagern +++ Regularisierungskampagne in Spanien +++ Ausblicke: Januar 2025: Veranstaltungen zu 10 Jahren Alarm Phone in Berlin, Paris, Zürich und weiteren Städten; 22. Januar 2025: Wichtige Gerichtsentscheidung in Valetta wegen El Hiblu 3

Liebe Freundinnen und Freunde.

In Syrien wird ein Diktator zum Teufel gejagt, die Menschen vor Ort sowie die von dort in alle Welt Geflüchteten bewegen sich zwischen Hoffen und Bangen.

In Albanien muss die Meloni-Regierung nach mehrfachen juristischen Niederlagen ihr externalisiertes Abschiebelager zumindest für die nächsten Monate wieder schließen.  

In Spanien kommt - angestoßen von Basisbewegungen - eine Regularisierungskampagne für Illegalisierte in Gang, die zum Mainstream- Europa der Abschiebungen einen bemerkenswerten Kontrapunkt setzt.

Drei hoffnungsvolle Meldungen zum Jahresende, die allerdings nicht darüber hinwegtrösten können, dass 2024 an so vielen Orten mehr denn je von rassistischer Hetze und einer Brutalisierung des Grenzregime geprägt war.

Wer sich die Jahreszahlen der Neuangekommenen für 2024 im Mittelmeerraum oder auch in Deutschland genauer ansieht, dürfte angesichts der permanenten gesetzlichen Verschärfungen überrascht sein, wieviele Menschen es dennoch geschafft haben. Über 186.000 Ankünfte zu etwa gleichen Teilen an den östlichen, zentralen und westlichen Küsten Südeuropas sind weitaus weniger als im letzten (Rekord-)Jahr. Doch die Zahlen bleiben beachtlich im Vergleich der letzten 10 Jahre, dasselbe gilt für die rund 216.000 Erstanträge bis Ende November 2024 in Germany.

Nächstes Jahr, im September 2025, jährt sich der Höhepunkt des Sommers der Migration zum zehnten Mal. Die Erinnerungen an die Durchbrüche auf dem Balkan, an den Marsch der Hoffnung in Budapest sowie an die Willkommensdemonstrationen 2015 quer durch Europa erscheinen heute wie aus einer anderen Zeit. Und doch sind sie mit den aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen eng verbunden und dürften - Stichwort Kettenmigration - ein gewichtiger Hintergrund der anhaltenden Durchsetzungskraft sein.

Kämpfe um Bleiberecht und gegen Abschiebung, solidarische Strukturen auf den Flucht- und Migrationsrouten, Unterstützung insbesondere der Selbstorganisationen: wir bleiben auch in der letzten Ausgabe dieses Jahres unseren Schwerpunkten treu und hoffen auf ein besseres 2025. Wir wünschen einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Die Kompass-Crew