Kompass-newsletter Nr. 110 - 12/2022

 

9. und 10. Dezember in Genf: Protest und Demonstration vor dem Hauptsitz des UNHCR +++ Neue Informationen zum rassistischen Massaker in Melilla +++ Ägäis: weiterer Mord an der Außengrenze +++ Central Med: Echoes Nr. 3 erschienen +++ Neue Zeitung von Afrique-Europe-Interact +++ Überblickszahlen von Frontex und UNHCR zu 2022 +++  Rückblicke: Demonstration in Dortmund in Gedenken an Mouhamed Lamine Dramé; Jugendliche ohne Grenzen zur IMK in München ++++ Ausblicke: Dezentrale CommemorActions am 6. Februar 2023; Transnational Social Strike-Treffen am 10. bis 12. Februar 2023 in Frankfurt …

Liebe Freundinnen und Freunde

Zum internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2022 findet eine besondere Mobilisierung in die Schweiz statt. Refugees in Libya ruft in Kooperation mit dem transnationalen Solidaritäts-Netzwerk zu einer gemeinsamen Demonstration vor dem Hauptsitz des UNHCR auf. „Von Tripolis nach Genf“ sollen die Forderungen nach Evakuierung, nach Gerechtigkeit und Sicherheit getragen werden. Hintergrund ist ein „historischer Akt der Selbstorganisation unter härtesten Bedingungen“: ein über 100 tägiger Sit-In Protest von bis zu 5000 Geflüchteten von Oktober 2021 bis Januar 2022 vor dem UNHCR-Gebäude in Libyen. 

Einige der Sprecher:innen und Beteiligten haben es mittlerweile nach Europa geschafft, sie werden maßgeblich die Pressekonferenz am 9. Dezember sowie die anschließende Kundgebung gestalten. Sie werden in Redebeiträgen und mit Videoprojektionen ihre Erfahrungen und ihre Kritik am UNHCR vortragen. unfairagency.org wurde mittlerweile als neue Plattform der Anklage gegenüber dieser UN-Organisation geschaltet, deren eigentliches Mandat im Schutz von Geflüchteten besteht, die aber insbesondere in Nordafrika immer mehr zu einem Instrument des EU-Grenzregime mutiert ist. 

Der Solibus wird am 8.12. aus Berlin starten und über Frankfurt und Freiburg nach Genf fahren - und es sind auch kurzfristig noch Karten zu haben! Aus Italien, Frankreich und vor allem aus der Schweiz mobilisieren Unterstützungsgruppen zum zweitägigen Protest nach Genf. Gemeinsames Ziel ist, die Stimmen derer, die nach der Räumung im Januar 2022 noch immer in geschlossenen Lagern festgehalten werden, am Tag der Menschenrechte in der UN-Hauptstadt unüberhörbar zu machen und den Kämpfen und Forderungen der Refugees in Libya mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.  

In eigener Sache: der nächste Kompass wird Ende Januar 2023 erscheinen, rechtzeitig genug, um nochmal die dezentralen CommemorActions zum 6. Februar zu bewerben. 

Bis dahin mit solidarischen Grüßen,

die Kompass-Crew